Lokalisierung – Texte an den Verbraucher anpassen!

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Wenn ein Unternehmen einen Text in eine andere Sprache übersetzt, dann wirkt die Übersetzung beim Leser im Zielland häufig unfreiwillig komisch was oft zu Missverständnissen führt. Daher legen die Unternehmen wert darauf, dass der Text nicht nur übersetzt wird, sondern auch lokalisiert wird. Lokalisierung bedeutet, dass man den Text nicht nur Wort für Wort übersetzt, sondern auch den sprachlichen und kulturellen Gepflogenheiten des Landes anpasst.

Ein guter Übersetzer, welcher auch unter den Gesichtspunkten der Lokalisierung des zu übersetzenden Textes arbeitet führt folgende Schritte durch:

1. Die Sprache wird adaptiert indem er ein sprachliches geeignetes Äquivalent sucht.

Wäre die wörtliche Übersetzung zum Beispiel „Fügen Sie blau Stecker A in gelb Buchse B“, würde er dieses nicht schreiben, sondern stattdessen folgenden Satz verwenden: „Stecken Sie den blauen Stecker in die gelbe Buchse“.

Vielleicht kommt ihren die erste wörtliche Übersetzung bekannt vor. Haben Sie schon einmal den Google Übersetzer genutzt? Der übersetzt wörtlich und ist daher nicht für das Übersetzen von Texten geeignet, sondern höchstens dafür geeignet irgend eine Ahnung davon zu entwickeln, was der Autor eines Textes wohl meinen könnte.

2. Die Sprache und das Layout wird an die Gepflogenheiten des Ziellandes angepasst.

Stellen Sie sich einmal ein Plakat von einer Burger-Kette vor, wie es in Deutschland aussehen würde. Es wäre aufgeräumt, es wäre prägnant gestaltet und vor allem klar, deutlich und Konservativ. Und jetzt stellen Sie sich einmal ein Plakat in Japan vor. Dort würden Sie überdimensionale Buchstaben finden die einen anspringen. Das Logo der Burger-Kette stände nicht so deutlich im Vordergrund sondern ehr bestimmte Schlagworte.

So ist das auch bei der Gestaltung von Texten. Es werden bestimmte Worte fett markiert oder einfach größer geschrieben. Vielleicht werden bestimmte Phrasen verwendet, auf all das muss ein Übersetzer bzw. ein Lokalisieren bei der Lokalisierung achte. Denn was der Hund nicht kennt, das frisst er nicht. Wenn ein Werbeplakat fremdartig erscheint, spricht es den Kunden nicht persönlich auf seiner Metaebene an.

3. Ein Lokalisieren ändert das Format von Telefonnummern!

Selbst auf solche Kleinigkeiten muss geachtet werden. Während wir unsere Telefonnummern in Zweiergruppen schreiben, wird eine Telefonnummer in anderen Ländern vielleicht zusammenhängend oder in Dreiergruppen geschrieben. Auch diese Anpassung sorgt dafür, dass der Konsument im Zielland nicht mit dem Werbeplakat oder der Bedienungsanleitung fremdelt.

4. Es werden Datumsformate, Maßeinheiten oder Uhrzeiten an das jeweilige Zielland angepasst.

Zum Beispiel gibt es Länder in denen der islamische Kalender gilt. Wenn man dort die Einführung eine Produktes bewerben möchte, dann kann man der Bevölkerung nichts vom 1.1.2019 erzählen, wenn das für sie der 1.1.700 ist. In Amerika wissen die Leute nicht was ein Zentimeter ist, dort brauchen die Fuß und Ellen und Inches, um zu verstehen wie lang oder breit etwas ist. Zu dem nutzt der Amerikaner nicht das 24-Stunden-Zeitformat. Man nutzt das 12-Stunden-Zeitformat und schreibt dahinter am oder pm, damit der Ami weiß, ob die erste Hälfte des Tages gemeint ist, oder die zweite.

5. Auch Symbole muss der Lokalisiere bei Werbeplakaten überprüfen!

Wenn eine Person auf einem Werbeplakat den Daumen und den Zeigefinger zu einem Kreis formt und die anderen Finger abspreizt bedeutet das im Westlichen Kulturkreis „Alles OK!“, im islamischen Kulturkreis bedeutet das: „A….loch“.
Sie sehen also: Lokalisierend ist wichtig!